Stress ist ein Begriff, der wohl nahezu jedem Menschen unserer Gesellschaft bekannt ist. Doch was ist damit gemeint?
"Stress" ist ein englisches Wort, übersetzt werden kann es mit "Druck", "Spannung", gemeint ist damit Anspannung, Verzerrung, Verbiegung.
Man hat Stress in zwei Gruppen eingeteilt:
Mit dem "Eustress" ist ein gesunderhaltender Druck gemeint, wobei wohldosierte Umweltreize unseren Körper in eine naturgemäße Anspannung versetzen.
"Disstress"meint einen krankmachenden, zerstörenden Druck, wobei unser Hormonsystem und Nervensystem über erregt werden, mit enormen Folgen für unseren Körper und unsere Psyche.
Empfinden wir einen Stressreiz, so wirkt er auf unser vegetatives Nervensystem ein. Der Sympathikusnerv sendet seine Impulse an das Nebennierenmark, wo Adrenalin (das Fluchthormon) und Noradrenalin
(das Aggressionshormon) gebildet und ins Blut abgegeben werden. Gleichzeitig produziert die Hirnanhangsdrüse ein eigenes ACTH-Hormon, dieses gelangt über die Blutbahn in die Nebennierenrinde, wo die
Ausschüttung von Hydrocortison aktiviert wird. Nach kurzer Zeit also befinden sich diese Hormone überall im Körper und haben dort verschiedene Wirkungen. Diese Wirkungen zielen allesamt darauf
ab,dem Körper mehr Energie bereitzustellen, damit er bei der subjektiv empfundenen Gefahr blitzschnell reagieren kann, und die Gefahr bewältigen kann. So werden z.B. die Muskeln besser
durchblutet, Fette und Zucker mobilisiert und ins Blut abgegeben, als Energiespritze sozusagen; rote Blutzellen überschwemmen die Arterien, um dem Körper zu mehr Sauerstoff zu verhelfen;
Blutgerinnungsfaktoren steigen schlagartig an, Verdauungsprozesse und Sexualfunktionen werde ausgeschaltet, ebenso die Immunabwehr, u.a.m.
Beim Eustress beruhigt sich das Hormonsystem nach kurzer Zeit wieder, ein positives Bewältigungsgefühl stellt sich ein.
Beim Disstress erleben wir Ohnmachts-und Machtlosigkeitsgefühle. Serotonin, ein wichtiger Botenstoff im Gehirnstoffwechsel, der gebraucht wird, um Nervenreize zu übertragen und so dem Gehirn
ermöglicht, sich auf Neues einzustellen, wird im Stressgeschehen verbraucht , seinen Mangel erleben wir dann als Antriebshemmung usw..
Chronischer Stress bedeutet eine andauernde Störung des Säure-Basenhaushalts, des Hormonsystems usw. . Besonders hervorzuheben ist, dass wir diesen chronischen Stress oftmals nicht bemerken
oder erst nach vielen Jahren mit dann entsprechender Symptomatik.
Wann wird ein Reiz zum einem Stressreiz?
Wann ein Reiz oder eine Situation als Stress erlebt und bewertet wird, hängt mit der subjektiven Bewertung der betreffenden Person zusammen, von ihren Gedanken, Empfindungen und Überlegungen
dazu.
Unsere Psyche möchte nichts mehr, als widerstandsfrei die eigenen Absichten verwirklichen.
Wir möchten selbst entscheiden, welchen Weg zur Erreichung unserer Ziele wir nehmen wollen.
Fühlen wir uns daran gehindert, reagieren wir; erleben wir Machtlosigkeitsgefühle, empfinden wir das als ein Verlust der eigenen Kontrolle über das Leben - eine Erfahrung, die die Psyche niemals
hinnehmen kann.
Einschränkungen unserer Absichten werden blitzschnell kategorisiert in bewältigbar oder nicht.
Wenn wir Hilfe und Unterstützung erwarten können, Konfliktlösungsstrategien zur Verfügung haben, uns geborgen, sicher und stark fühlen so ist unserer Resilienz, unsere Widerstandskraft gegen
Stressreize um ein Vielfaches höher als ohne diese Faktoren.